Null-Prozent-Finanzierung
n. Früher wurden langlebige Konsumgüter wie Autos meist über Ratenzahlungen finanziert. Heute wird das Abbezahlen auch für kurzlebige Produkte wie Mobiltelefone oder sogar für den täglichen Lebensbedarf genutzt. Dazu tragen vor allem auch die sogenannten Null-Prozent-Finanzierungen bei. Für Verbraucher ist es verlockend, keine Zinsen zahlen zu müssen. Dennoch lauern Gefahren. Auch wenn der Händler scheinbar großzügig keine Zinsen erhebt, entstehen Kosten, da die Finanzierung über eine Bank läuft, die Geld verdienen möchte. Diese Kosten werden beispielsweise im Kaufpreis versteckt. Mitunter können auch verspätete Ratenzahlungen sehr teuer werden.
Und Null-Prozent-Finanzierung bedeutet nicht, dass die Ware besonders günstig sein muss. Daher lohnt sich ein Preisvergleich. Zudem verführen die zinslose Finanzierungsangebote zu unüberlegtem Konsum.
„Die Gefahr ist groß, mehr zu kaufen als benötigt wird und als man sich leisten kann“, weiß Ingrid Strohe, LandFrauenGuide vom Deutschen LandFrauenverband. „Deswegen ist es wichtig, immer die Gesamtkosten im Auge zu behalten. Denn kleine Raten lenken schnell vom eigentlichen Kaufpreis ab. Viele verlieren irgendwann den Überblick und landen in einer Schuldenspirale, aus der sie nur sehr schwer wieder herauskommen.“ Können beispielsweise die Raten nur bezahlt werden, indem das Girokonto überzogen wird, verwandelt sich die Null-Prozent-Finanzierung schnell in eine teure Angelegenheit. Wer Fragen zu kreditfinanzierten Käufen hat, sollte sich unabhängig beraten lassen, beispielsweise von den Verbraucherzentralen. Weitere Informationen finden sich unter www.landfrauenguides.info.
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